lineThe Novel

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Friederici [pseud.],
Sieghaffte Liebe, oder die unter vielen grossen Verfolgungen glücklich erlangte Ehe (Leipzig/ Franckfurt: A. Martini, 1713).

Sieghaffte Liebe,| Oder| Die unter vielen grossen| Verfolgungen| Glücklich| Erlangte Ehe,| In einer kurtzen ROMAN| Und Hoch-Teutscher Spra-|che nach wahrhaffter Eigenschafft| auffs annehmlichste abgeschildert,| Mit unterschiedlichen| Zierlichen Soliloquiis und einigen| untergemengten Arien| Zu vergönnter Gemüths-Ergö-|tzung ausgeschmücket| Von| FRIEDERICI.| Leipzig und Franckfurt,| Verlegts Augustus Martini, 1713.

Description

frontispiece [Saal, aus Wolke ragt Hand, Fäden haltend, an denen die Hände hängen, die sich einzelne Paare in Kleidung verschiedener Stände gegeben haben, im Zentrum Harlekin, ebenfalls Fäden zu diesen Händen haltend. Überschrift: "Es werden die Ehen im Himmel gemacht", Unteschrift: "auch viele durch Menschliche Thorheit vollbracht"]/ black and red titlepage/ p.[1]-171.

Shelf-markslink

{1a: Yv.801.R}

Bibliographical Reference

Weber/ Mithal (1983), p.193. - probably the same title (incorrectly quoted) by Hayn/ Gotendorf (1912-29) as Die sieghaffte Ehe (1713).

Self-classification

Titel: "Roman" f.

Remarks

Der Zusammenhang zwischen dem Frontispiz mit seinem teutschen Ambiente samt dem - Scherzhaftes verheißenden - Harlekin und dem Text ist fragwürdig; eine frz. Vorlage mit dem Ambiente der Princesse de Cléves wäre zu suchen. - Charakteristisch das Millieu des Hofes mit der Einsamkeit an diesem agierender Personen (Fehlen der unverwüstlichen bis komischen Körperlichkeit des span. Genres wie der opernhaften Rhethorik des Dt.) - förmliche Dialoge, statische Szenen, und Briefe wechseln mit Analysen aller Seiten. Ein Wechselspiel mit eigenartigem Schwankungen zwischen Präteritum und Präsens. Das Raisonnement ist im Zweifelsfall stets stark genug, das Individuum zur Aufgabe aussichtslos scheinender Absichten zu bewegen: Herzog Carolus de Felison erringt die Gegenliebe der standesgleichen Lesabon, ihr Vater verweigert. Komplikationen: die "Mareschallin" verliebt sich in Felison, besinnt sich aber, da Felison auf diplomatische Mission nach Spanien muß, ersteinmal abzuwarten. Felison trägt in Spanien zur Sicherheit auch der Herzogin Bojos seine Liebe an. Zum Ende seiner Mission besinnt er sich aber wieder auf seine Lesabon, die Bojos reist ihm in Mannskleidern hinterher, besinnt sich aber (u.a. nach Vortrag eines "Gelehrten" über die Affecten), in Paris den Herzog von Rivolta zu erhören und einen Racheplan gegen Felison fallen zu lassen. Lesabons Vater versucht, die Tochter an den Marquis von Valencien zu verheiraten, der besinnt sich ebenfalls und wirbt um eine Dame, die ihr Herz noch nicht verschenkt hat. Felison entführt schließlich die Lesabon, er weiß sie durch Intervention des Königs zu erhalten. Die Mareschallin besinnt sich, die Werbung eines langjährigen Verehrers anzunehmen. - Intrigenhandlungen mit eigenartig vernünftigen Lösungen.

o.s.