lineThe Novel

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[Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg,]
Octavia römische Geschichte, [vol. 1] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1677).
line by Stephan Kraft

[Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg,] Octavia römische Geschichte [vol. 1] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1677).

Octavia| Römische Geschichte:| Der| Hochlöblichen| Nymfen-Gesellschaft| an der Donau| gewidmet.| [vignette]| Nürnberg/| In Verlegung Johann Hoffmann/| Buch- und Kunsthändlers.| Gedruckt bey Johann-Philipp| Miltenberger.| Anno M DC LXXVII

Description

Kupfertitel mit einer allegorischen Darstellung des Tibers und der Donau [I]/ Leerseite [II]/ Titel [III]/ Leerseite [IV]/ Widmungsgedicht "An die Hochlöbliche Nymfen-Gesellschaft Des Donau-Strandes in Oestrreich" [V-XI]/ "Sonett" von G.v.A [XII]/ Text mit 12 Kupfern [1-1091]/ Leerseite [1092]/ Druckfehler [1093-1095]/ Leerseite [1096].

Bibliographical reference

Weber/ Mithal (1983), p.210. - G. Dünnhaupt (1980), 17.I; (1990), 19.I.1 - M. Bircher (1982), B 197 - HKA I (1993), pp. LXXV-LXXVII.

Shelf-markslink

{StudienB Dillingen: I 1422} {FFHB Donaueschingen: I Fr 11b} {DUL Durham, N.C.: Jantz 383} {29: D. Lit. 894} {35: LH 71} {Germanistisches Seminar Universität Köln: NT 2/219 (Mag 1)} {ZB Luzern: B 61} {28: Cf 2447} {UB Salzburg: 78.091 I} {ZB Solothurn: RAR 847} {21: Dk XI 55.8o} {SA Wolfenbüttel: M 1347a}

Author

Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1633-1714)link

History of Publication

Zur "Römischen Octavia" sind in der Herzog August Bibliothek (23:) und im Staatsarchiv (SA) Wolfenbüttel umfangreiche Vorarbeiten, Manuskripte und Diktatniederschriften erhalten, was für einen Roman des 17. und frühen 18. Jahrhunderts eine absolute Seltenheit darstellt. Über die gedruckten Bände hinaus existieren auch noch große Teile der Diktatniederschriften für einen abschließenden achten Band des Romans. Am verlässlichsten informiert hierüber die Einleitung zur Historisch-kritischen Ausgabe in HKA I, pp. XIX-LIX.

Zur umfangreichen erhaltenen Korrespondenz Anton Ulrichs vgl. Mazingue (1978), pp. 887-900.

Der Roman erschien in zwei Fassungen - Fassung A, verlegt in Nürnberg, und Fassung B, verlegt in Braunschweig und Wien, weichen im Text voneinander ab. A war zuerst auf vier Bände konzipiert, ist dann aber auf sechs Bände erweitert worden. Diese sechs Bände wurden 1711 zu einer Werkausgabe gruppiert. Fassung B war zuerst ebenfalls auf sechs, später auf acht Bände konzipiert, von ihr erschienen sechs Bände in Braunschweig zwischen 1712 und 1714 und ein siebter in Wien 1762. Von den Ausgaben A.3.a, A.1.b, A.2.b sind Druckvarianten überliefert, die jeweils nach den Nachdrucken der ersten drei Bände (1685-1702) und vor 1711 entstanden sind. Die ersten drei Bände der Ausgabe von 1711 bieten zum weit überwiegenden Teil Material dieser Druckvarianten.

A 1.a this editionOctavia römische Geschichte, [vol. 1] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1677).
  2.a Octavia römische Geschichte. Zugabe des ersten Theils, [vol. 2] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1678).link
  3.a Octavia römische Geschichte: Zweyter Theil, [vol. 3] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1679).link

Nachdrucke der Bände 1-3 der ersten Fassung.

  1.b Octavia römische Geschichte, [vol. 1] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1685).link
  2.b Octavia römische Geschichte. Zugabe des ersten Theils, [vol. 2] (Nürnberg: J. Hoffmann, 1687).link
3.b Octavia römische Geschichte: Zweyter Theil [vol. 3] (Nürnberg: J. Hoffmanns Wittib/ E. Streck, 1702).link

Erstdrucke der späteren Bände 4-6. Vom vierten Band existiert im Besitz des Staatsarchivs Wolfenbüttel ein Teildruck ohne Titelblatt, datierbar zwischen 1680 und 1682 {SA Wolfenbüttel: 1 Alt 22, 317, 368, 369}:

4,1.a Octavia römische Geschichte. Zugabe des andern Theils, [vol. 4,1] (Nürnberg: J. Hoffmanns Wittib/ E. Streck, 1703).link
4,2.a Octavia römischer Geschichte der Zugabe des andern Theils sechstes Buch, [vol. 4,2] (Nürnberg: J. Hoffmanns Wittib/ E. Streck, 1704).link
5.a Beschluß der römischen Octavia, [vol. 5] (Nürnberg: J. Hoffmanns Wittib/ E. Streck, 1706). [Titelblatt datiert auf 1704. Der Band wird sowohl in den Ostermesskatalogen von 1704 als auch von 1706 angekuendigt, was auf ein tatsächliches Erscheinungsjahr 1706 schießen lässt. Vgl. dazu HKA I (1993), p. CXVI.link
6.a Zugabe zum Beschluß der römischen Octavia, [vol. 6] (Nürnberg: J. Hoffmanns Wittib/ E. Streck, 1707).link

Nürnberger sechsbändige Gesamtausgabe von 1711. Tatsächlich wurden hier unter neuen Titelblättern Restexemplare der zuletzt gedruckten Bände verkauft:

A. 1-6.c Die römische Octavia, in sechs Bände verfasset (Nürnberg, J. Hofmanns und Engelbert Strecks Wittiben, 1711).link

Das Gesamttitelblatt der in Braunschweig verlegten zweiten Fassung datiert von 1712, der erste Band wurde 1712 angekündigt und 1713 zur Ostermesse beworben. Der Gesamttitel deutet darauf hin dass er noch 1712 herauskam. Die Bände 2 bis 5 folgten laut den Messkatalogen 1713. Band 6 ist dort erstmals 1714 erwähnt. Die Titelblätter der Bände 1-6 blieben undatiert. Die weitere Veröffentlichung kam durch den Tod Anton Ulrichs (26. März 1714) und dann durch den Konkurs Zilligers (1716) ins Stocken. Von Band 7 sind Teildrucke in der Herzog August Bibliothek und im Staatsarchiv Wolfenbüttel überliefert {23: 194 Extrav.} {23: Lo 75.5} {SA Wolfenbüttel: LB 2806}. Der Konkurs Zilligers und Kompetenzstreitigkeiten in der Verwaltung des Nachlasses bedingten, dass Anton Ulrichs Sekretär Gottfried Alberti (gest. 1748) die Drucklegung des bereits im Manuskriptentwurf fast vollendeten achtbändigen Romans nicht bewerkstelligen konnte. Siehe dazu ausführlich Otte (1983) und Tarot/Munding (1993) in der Einleitung zum ersten Band der HKA, pp. XLVIII-LVIII. Erst 1762 kam in Wien noch ein siebter Band in den Handel.

B.   Die römische Octavia auf Veranlassung einer hohen königl. Printzeßinn nach dem ehemaligen Entwurff geändert und durchgehends vermehret, nunmehr von neuem aufgelegt (Braunschweig: J.G. Zilliger, 1712).link
1.a Der römischen Octavia erster Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Angekündigt im Michaelmesskatalog von 1712, verzeichnet im Ostermesskatalog von 1713.]link
2.a [...] zweyter Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Verzeichnet im Ostermesskatalog von 1713.]link
3.a [...] dritter Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Verzeichnet im Ostermesskatalog von 1713.]link
4.a [...] vierdter Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Verzeichnet im Ostermesskatalog von 1713.]link
5.a [...] fünffter Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Verzeichnet im Ostermesskatalog von 1713.]link
6.a [...] sechster Theil (Braunschweig: J. G. Zilliger). [Verzeichnet im Ostermesskatalog von 1714.]link
7.a [...] siebenter Theil (Wien: J. Th. Trattner, 1762).link

Historisch-kritische Ausgabe (HKA): vol. 1 (Stuttgart: Hiersemann, 1993), vol. 3 (Stuttgart: Hiersemann, 1997), vol. 6 (Stuttgart: Hiersemann, 2001f.), vol. 7 (Stuttgart: Hiersemann 2003f.).link

Remarks

Der erste Band enthält mehrere teils sicher, teils wahrscheinlich autorfremde Gedichte (vgl. HKA I, pp. CLXVIII-CLXXV) sowie ein Singspiel und ein Trauerspiel, deren Verspartien wahrscheinlich von Sigmund von Birken stammen: "Der siegende Aeneas", pp. 896-923, und "Der sterbende Oedipus", pp. 977-1025.

Eine sehr ausführliche Inhaltsangabe der ersten Fassung des Romans bietet Cholevius (1866/1965), eine deutliche knappere findet sich bei Mazingue (1978), pp. 982-984. Die sehr genaue Inhaltsangabe der zweiten Fassung durch Munding (1974) ist leider noch nicht im Druck erschienen.

 
Introduction

Diese Kurzeinführung in den Gesamtroman stellt eine für diesen Zweck leicht überarbeitete Fassung von Kraft (2004), pp. 8-12 und 15f., dar.

Die "Römische Octavia" gehört zu einer Spezies von Romanen, die heute vor allem wegen ihrer schieren Ausmaße Staunen erregen. Es gibt eine gewisse Tradition in der Forschungsliteratur, sich diesen 'Textgebirgen' in einem ersten Schritt wiegend und messend zu nähern. So schreibt etwa Richard Alewyn (1974, p. 117):

[...] auch unter den Fachgelehrten gibt es wohl kaum einen, der sich etwa durch die sechs Bände der "Römischen Octavia" des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig durchgearbeitet hat, ohne eine ihrer fast 7000 Quartseiten zu überspringen. Ein rüstiger Leser wird dafür sechs Wochen lang täglich zwölf Stunden aufwenden müssen, und er wird ohne Karteien und Diagramme nicht auskommen.

Die erste Fassung des Romans, die in den Jahren 1677-1707 erschienen ist, umfasst in sechs Bänden gut 6900 Druckseiten, die unvollendete zweite Fassung, die zwischen 1710 und dem Todesjahr des Herzogs 1714 entstanden ist, umfasst in sieben Bänden über 7200 Seiten, gefolgt noch von umfangreichen Handschriften von Teilen eines unpublizierten achten Bands.

Die große Komplexität der "Römischen Octavia" resultiert zum einen aus der großen Zahl der in ihr auftretenden Personen und der sich daraus ergebenden Vielsträngigkeit des Erzählens. So werden in der erweiterten zweiten Fassung etwa 1800 Personen namentlich genannt, und etwa 60 Figuren erhalten hier teils sehr ausführliche, durch Zwischentitel abgesetzte Lebensbeschreibungen. Zum anderen arbeitet der Roman mit einem ebenso dichten wie weitausgreifenden System von Vor- und Rückverweisen. Scheinbar müßige Details entpuppen sich Hunderte von Seiten später als entscheidende Hinweise, einzelne Stränge werden fallengelassen und erst sehr viel später wieder aufgenommen. Ein ohne Hilfsmittel, wie etwa Alewyns "Karteien und Diagramme", nur schwer beherrschbares Textdickicht liegt hier vor, zu dem Adolf Haslinger (1970, p. 91) zu Recht anmerkt: "Das eigentlich Exzessive liegt in der Komposition."

Den politisch-historischen Hintergrund der "Römischen Octavia" bildet mit den Jahren 68-71 nach Christus eine sehr ereignisreiche Phase der römischen Geschichte: Die Handlung setzt in den letzten Wochen der Regierung Neros ein, zeichnet dann die Geschehnisse des Vierkaiserjahres unter den Herrschern Galba, Otho (im Roman Otto) und Vitellius nach und endet nach der Machtübernahme Vespasians. Octavia, die Tochter von Claudius und seiner Ehefrau Messalina, ist die erste Gattin Neros, die dieser im Jahr 62, nachdem er sie unter dem Vorwand der Unfruchtbarkeit verstoßen hat, auf der Insel Padentaria töten lässt. In der Romanfiktion allerdings überlebt sie diesen Anschlag und versteckt sich in der Folgezeit unter dem Decknamen Neronia als Christin in den römischen Katakomben. Vergleichbare Schicksale durchleben noch andere Mitglieder des Kaiserhauses, so zum Beispiel Octavias Bruder Britannicus und ihre Halbschwester Antonia. Auf diesem Trick baut Anton Ulrich die ahistorische Konstruktion eines höfischen Romans mit dem dafür notwendigen höchstadeligen Personal auf, der im Frühchristentum der Katakomben spielt. Zumindest in den ersten Bänden des Romans, die zum Schauplatz die Kapitale Rom haben, wird die Gegenwartshandlung daher auch auf zwei Ebenen erzählt: Zum einen gibt es die mit großer Exaktheit aus den Quellen gearbeiteten historischen Passagen in der 'Oberwelt' und zum anderen die fiktiven Teile, die hauptsächlich in der 'Unterwelt' der Katakomben spielen. Die beiden Ebenen sind vielfältig miteinander verknüpft: Einerseits leiden die Christen unter den Verfolgungen durch die Staatsgewalt, andererseits nehmen einige von ihnen auch an den politischen Intrigen um den Sturz Neros teil. Ihr vergeblich verfolgtes Ziel besteht darin, den in der Fiktion überlebenden, inzwischen meist christlichen Angehörigen des julisch-claudischen Geschlechts als den rechtmäßigen Thronerben wieder zu ihrem Recht zu verhelfen. Die zur Verknüpfung der beiden Ebenen nötigen Geschichtsklitterungen, die sich in die Leerstellen der historischen Überlieferung in der Regel sehr genau einpassen, sind zum großen Teil äußerst aufwendig ausgearbeitet. Neben die historisch verbürgte Geschichte wird dafür, wenn es nötig erscheint, eine 'Geheimgeschichte' gesetzt, die der offiziellen Geschichtsschreibung zwar widersprechen kann, diese dabei aber immer im Auge behält. So wird etwa Messalina, die Mutter Octavias und Gattin von Kaiser Claudius, im ersten Band des Romans in der "Geschichte der Kayserin Valeria Messalina"; (HKA, 1. Band, pp. 199-250) vom Vorwurf der Untreue, der etwa bei Cassius Dio ("Römische Geschichte", 60.22.4-5.) erhoben wird, freigesprochen: Nicht die Kaiserin selbst, sondern eine Sklavin habe für Geld unter ihrem Namen mit den Männern geschlafen und auch sie selbst dabei getäuscht. Betont wird dabei vom Binnenerzähler dieser eingeschobenen Geschichte am Ende aber auch, dass eine Veröffentlichung dieser Information in der aktuellen politischen Lage nicht möglich sei - dass bei den antiken Historikern davon nichts zu lesen ist, soll für den Leser des Romans stets erklärlich bleiben.

Im Zentrum der Handlung(en) steht die Liebesgeschichte Octavias/Neronias und des armenischen Königs Tyridates. Allerdings darf auch er ihre wahre Identität nicht kennen. Sie versucht ihn auf Distanz zu halten, da sie sich als Christin weiterhin an ihren Ehemann Nero gebunden fühlt, obwohl dieser versucht hat, sie zu ermorden. Auch als der echte Nero am Ende des ersten Bands stirbt, bleibt dieses Problem bestehen, da mit dem sogenannten pontischen Nero und der Prinzessin Claudia, die verkleidet dem toten Kaiser beide zum Verwechseln ähnlich sehen, zwei Pseudo-Neronen auftauchen, die am wahren Tod des Tyrannen immer wieder Zweifel aufkommen lassen. Auch die meisten anderen wichtigen Romanfiguren sind in vergleichbar problematische und auf den heutigen Leser oft in höchstem Maße konstruiert wirkende Liebesbeziehungen verstrickt, etwa weil sie sich für Geschwister halten müssen, was sie in Wirklichkeit, da sie im Kindesalter einmal vertauscht wurden, überhaupt nicht sind.

Deutlich wird auf dieser Ebene der Liebeshandlungen die enge Anbindung an das Heliodorsche Romanschema, das jedoch durch die Mehrsträngigkeit der "Römischen Octavia" vervielfältigt und dadurch stark verkompliziert wird: Die Paare werden, nachdem sie sich einmal ineinander verliebt haben, in der Regel wieder voneinander getrennt und müssen sich in einer Serie von Heimsuchungen und Anfechtungen bewähren, die von Verfolgungen durch andere in sie verliebte Personen bis hin zu den obligatorischen Seestürmen und Piratenüberfällen reichen, bevor sie am Ende im großen Finale wieder zusammengeführt werden sollen.

Die ersten dreieinhalb Bände des Romans spielen im Rom der Jahre 68 und 69. Dann verlagert sich die Handlung nach einem Zwischenspiel in Oberitalien auf eine Reihe von Inseln im Donaudelta am Schwarzen Meer, wo eine Friedenskonferenz kleinasiatischer Könige stattfindet und wo die erste Fassung des Romans auch endet. In der zweiten Fassung wird die Handlung nochmals erweitert: Die neu entstandenen Passagen spielen im Palästina der Jahre 70 und 71 und umgreifen als historische Ereignisse beispielsweise noch den Fall Jerusalems und die endgültige Etablierung Vespasians in Rom.

Zur formalen Grobstrukturierung wäre als Wichtigstes anzumerken, dass der Roman nach dem gattungstypischen Einstieg medias in res zwischen zwei Erzählebenen hin- und herwechselt. Neben der streng chronologisch durchlaufenden Gegenwartserzählung gibt es eine große Zahl von teils bis zu 100 Seiten langen Berichten, in denen Binnenerzähler das bisherige Leben wichtiger Romanfiguren präsentieren. Sowohl in der Haupterzählung als auch in den eingelegten Geschichten dominieren direkte Handlung und Konversation der Figuren gegenüber den sehr seltenen beschreibenden Passagen.

Eine weitere Besonderheit der "Römischen Octavia" besteht darin, dass Anton Ulrich seinen Roman nicht im Alleingang geschrieben, sondern eine Reihe von Mitarbeitern beschäftigt hat. In der Frühzeit der Entstehung waren es Sigmund von Birken und Anton Ulrichs Sekretär Christian Flemmer, die an der Entstehung mitgewirkt haben, später ist vor allem Gottfried Alberti dem Herzog zur Hand gegangen. Flemmers Aufgabenbereich lag in der Frühzeit der Entstehung in erster Linie in der historischen Recherchearbeit, die dem Schreiben voranging und dieses begleitete. Birken war dann mit der Endredaktion der Manuskripte betraut. Er bekam die Handschriften Anton Ulrichs nach Nürnberg geschickt, ergänzte sie an gewünschten Stellen vor allem durch Hinzufügungen von Verspartien, überarbeitete die Texte stilistisch und war auch autorisiert, die überarbeitete Fassung dann selbständig und ohne Rücksprache in den Druck zu geben. Auch Gottfried Alberti wurden in späteren Jahren bei der Erstellung der Druckvorlagen ähnliche Freiheiten eingeräumt. Trotz dieser ungewöhnlichen Konstruktion, bei der ein Verfasser eines literarischen Werks die Entscheidung über die endgültige Druckfassung delegiert, steht die Person Anton Ulrich doch im Zentrum des Entstehungsprozesses der "Römischen Octavia". Dies war bei Anton Ulrichs erstem Roman, der "Durchleutigen Syrerinn Aramena" weniger eindeutig, bei dem die Anteile von Anton Ulrichs Schwester Sibylla Ursula beim Entwurf und diejenigen von Birken bei der endgültigen Ausarbeitung größer waren. Inventio und dispositio sind beim zweiten Roman - abgesehen von Flemmers Zuarbeit - ausschließlich die Sache des Herzogs selbst, und auch bei der Ausarbeitung hat Birken in diesem Fall nicht mehr dieselbe Bedeutung, wie sie ihm noch bei dem Erstling des Herzogs zukam. Am deutlichsten sind die Eingriffe Birkens noch im Bereich der Syntax zu spüren. Häufig werden Anton Ulrichs lange und tendenziell unübersichtliche Perioden von ihm in mehrere kürzere Sätze unterteilt. Änderungen in der Lexik sind dagegen eher punktuell.

Anton Ulrich hat wohl schon 1673, also kurz nach Beendigung seines ersten Romans, mit der Arbeit an der "Römischen Octavia" begonnen. Aus dieser frühen Zeit ist eine ganze Reihe von handschriftlichen Vorarbeiten erhalten, unter anderem Kalender, Personenverzeichnisse und Stichwortlisten. Die Arbeit am Roman schreitet in der Folgezeit relativ zügig voran, und in den Jahren 1677, 1678 und 1679 erscheinen die ersten drei Bände des zu diesem Zeitpunkt noch auf insgesamt vier Teile konzipierten Werks (erste Textschicht). Im Laufe des vierten Bands gerät die Arbeit ins Stocken und kommt dann mit dem Tod Sigmund von Birkens am 21. Juni 1681 und dem Christian Flemmers im Winter 1681/82 vollends zum Erliegen. Diese ersten drei Bände werden in den folgenden Jahren noch zweimal nachgedruckt, doch erst nach rund zwanzig Jahren Pause nimmt Anton Ulrich die Arbeit am Roman um die Jahrhundertwende herum wieder auf (zweite Textschicht). Verbunden ist damit ein erster Konzeptionswandel. Der Roman ist jetzt nicht mehr auf vier, sondern auf sechs Bände angelegt. Die ersten drei Bände bleiben unverändert, die bereits vorhandenen Partien des vierten Bands werden teilweise umgearbeitet, und zwei Bände werden hinzugefügt. Der vierte Band erscheint in zwei Teilen 1703 und 1704, der fälschlich ebenfalls auf 1704 datierte fünfte Band erscheint tatsächlich erst 1706 und der sechste und letzte Band dann 1707.

Spätestens ab 1711 macht sich Anton Ulrich an eine Überarbeitung des gesamten Romans (dritte Textschicht). Diese zweite Fassung soll zunächst ebenfalls nur sechs Bände umfassen, die Planung wird dann aber zuerst auf sieben und schließlich auf acht Bände erweitert. Der Herzog überarbeitet den bereits vorhandenen Text und ergänzt ihn durch eine ganze Reihe von neuen abgeschlossenen Erzählungen vor allem aus dem jüdischen Kulturkreis. Der ursprüngliche Schluss wird weggelassen, und ein Teil des bisherigen sechsten Bands wird dem fünften Band zugeschlagen, so daß der ganz neu entstandene Text etwa in der Mitte des sechsten Bands beginnt. Von dieser zweiten Fassung erscheinen von 1712 bis 1714, dem Todesjahr Anton Ulrichs, in schneller Folge die ersten sechs Bände. Der siebte Band und große Teile eines achten Bands liegen beim Tod des Herzogs nur in Form von Diktatniederschriften vor. In seinem Testament hat Anton Ulrich seinen Mitarbeiter Gottfried Alberti damit betraut, den Roman nach einer später verlorengegangenen Skizze noch ganz zum Ende zu führen. Alberti, der von den Erben des Herzogs daran gehindert oder zumindest nicht gefördert wird, kann diesen Auftrag nie vollenden Vgl. dazu Otte (1983). Ein siebter Band, der vor allem auf den letzten 200 Seiten nicht nur stilistisch, sondern auch inhaltlich stark von den zugrundeliegenden Diktatniederschriften abweicht, wird erst im Jahr 1762 in Wien gedruckt. Von den darüber hinaus existierenden, umfangreichen Handschriften für einen großen Teil des achten Bands, der nie publiziert wurde, ist nicht mehr alles erhalten. Die Manuskripte sind Alberti 1731 bei Beginn der Regentschaft Ludwig Rudolfs von Braunschweig-Wolfenbüttel entzogen worden, und als er sie 1735 zurückerhält, fehlen unter anderem die vier letzten Manuskriptbände und die Skizze des Schlusses.

Auch zu großen Teilen der vorangegangenen Drucke aus allen Entstehungsphasen existieren noch umfangreiche Handschriften, zum Teil in Form von Autographen, zum Teil in Form von Diktatniederschriften.

Histoires à clef

Die "Römische Octavia" ist kein Schlüsselroman im eigentlichen Sinne, das heißt die Verschlüsselungen stellen nicht die Hauptsache des Textes dar und sie betreffen auch kaum die Haupthandlung(en). Jedoch enthält der Roman eine ganze Reihe von verschlüsselten Passagen, die sich zumeist in den abgeschlossenen Binnenerzählungen finden. Auf die wichtigsten dieser verschlüsselten Binnenerzählungen wird im Rahmen der Ausführungen zu den einzelnen Bänden, in denen sie sich jeweils befinden, eingegangen. Im Einzelnen handelt es sich dabei um die verschiedenen Fassungen der Königsmarckaffäre, die "Geschichte des Julius Sabinus und der Epponilla" im dritten Band der ersten Fassung,link die "Geschichte der Prinzeßin Solane" im sechsten Band der ersten Fassunglink und die "Geschichte der Rhodogune" im sechsten Band der zweiten Fassung.link Autobiographisches kommt in der "Geschichte des Corillus" im fünften Band der zweiten Fassunglink zur Sprache, und mit der "Geschichte der Solane" im vierten Band der zweiten Fassunglink und der "Geschichte der Givritta" im siebten Band der zweiten Fassunglink sind noch zwei Schlüsselerzählungen in den Roman integriert, die nicht von Anton Ulrich selbst, sondern von Aurora von Königsmarck stammen.

Der Begriff 'Schlüsselliteratur' wird hier übrigens eng gefasst, das heißt es wird nicht jedes Element, das möglicherweise ein Korrelat in der Biographie oder der näheren Umgebung des Autors hat, als Verschlüsselung aufgefasst. Das gilt beispielsweise für das Verhältnis der männlichen Hauptfigur Tyridates zu seinem Bruder Vologeses, dem König der Parther, das in gewisser Weise - aber eben nicht mehr - die Beziehung Anton Ulrichs zu seinem eigenen Bruder Rudolf August widerspiegelt. Schlüsselliteratur im engeren Sinne wird also nur dort angenommen, wo die Bezüge einigermaßen kohärent sind und eine gewisse Dichte übersteigen, wo es zeitgenössische Entschlüsselungen (etwa durch überlieferte Schlüssel oder durch Rezipienten) oder wo es textinterne Signale für eine Verschlüsselung gibt. Weitergehende Hinweise zu Verschlüsselungen in der "Römischen Octavia" finden sich vor allem bei Munding (1974), pp. 79-82, 130-137 und 206-214, Mazingue (1978), pp. 475-616, und Kraft (1998) und (2004), pp. 87-115.

 
Literature

Cf. Literatur zum Autor.link

Literatur, die sich speziell mit Partien aus dem ersten Band befasst: Martini (1974), Geulen (1975).

a) Gedruckte Rezeptionszeugnisse

Elisabeth Charlotte von der Pfalz: Briefe aus den Jahren 1676-1722. Hg. von Wilhelm Ludwig Holland. 6 Bände. Stuttgart und Tübingen 1867-1881 (= Bibliothek des Litterarischen Vereins, 88, 102, 122, 132, 144 und 157). [Nennungen Anton Ulrichs und Thematisierungen der Römischen Octavia sind über das ausführliche Register zu erschließen.]

Elisabeth Charlotte von der Pfalz: Briefe an die Herzöge Anton Ulrich und August Wilhelm zu Braunschweig und Lüneburg. Hg. von Paul Zimmermann. Historische Zeitschrift 63 (1889), pp. 79-86. [Vgl. vor allem den Brief vom 23. März 1718.]

Elisabeth Charlotte von Orléans: Aus den Briefen der Elisabeth Charlotte von Orléans an die Kurfürstin Sophie von Hannover. Hg. von Eduard Bodemann. 2 Bände. Hannover 1891. [Nennungen Anton Ulrichs und Thematisierungen der Römischen Octavia sind über das ausführliche Register zu erschließen. Vgl. unter anderem die Briefe vom 23. September 1706, vom 10. Juli 1707, vom 25. Juli und 1. August 1708, vom 7. September 1712 und vom 29. März 1714.]

Goethe, Johann Wolfgang: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Hg. von Wilhelm Voßkamp und Herbert Jaumann. Unter Mitwirkung von Almuth Voßkamp. In: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche [Frankfurter Ausgabe]. I. Abteilung. Band 9. Frankfurt/Main 1992, pp. 355-992. [Die knappe Anmerkung zur Octavia findet sich in den Bekenntnissen einer schönen Seele, pp. 730.]

Der Königsmarck-Briefwechsel. Korrespondenz der Prinzessin Sophie Dorothea von Hannover mit dem Grafen Philipp Christoph Königsmarck 1690 bis 1694. Kritische Ausgabe in Regestenform bearbeitet von Georg Schnath. Hildesheim 1952 (= Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, 51).

Leibniz, Gottfried Wilhelm: Brief an Henri Basnage. In: Ders.: Die philosophischen Schriften. Hg. von C.J. Gerhardt. 7 Bände. Berlin 1875-1890, Band 3, p. 128.

Leibnizens Auszug aus der Relatio von 1695. Im Anhang zu: Adolf Köcher: Die Prinzessin von Ahlden. Teil 2. Historische Zeitschrift 48 (1882), S. 193-235.

Leibnizens Briefwechsel mit dem Herzoge Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. Hg. von Eduard Bodemann. Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen (1888). pp. 73-244. [Vgl. vor allem die Briefe vom 25. Juni und 10. Dezember 1711, vom 10. März, 26. April und 19. Juni 1713 sowie vom 6. März 1714.]

Leibniz, Gottfried Wilhelm: Rezension zu Gotthardt Heideggers Mythoscopia Romantica. In: Ders.: Deutsche Schriften. Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Berlin 1840. Hg. von G. E. Guhrauer. Hildesheim 1966, pp. 409-414.

Neumeister, Erdmann: Anthon-Ulrich. In: Ders.: De Poeticis Germanicis. Hg. von Franz Heiduk in Zusammenarbeit mit Günter Merwald. Bern und München 1978, pp. 8 und 136.

Schlüssel zu den Episoden in Herzog Anton Ulrich's von Braunschweig Wolfenbüttel Octavia. Allgemeiner litterarischer Anzeiger (1797), Spalte 1214.

[Stieff, Christian:] Octavia, Römische Geschichte/ h.e. Octavia, fabula romanensis. pars tertia eaque ultima. Rezension in: Acta Eruditorum (1706), pp. 333-335.

[Thomasius, Christian:] Schertz- und Ernsthaffter Vernünfftiger und Einfältiger Gedancken/ über allerhand Lustige und nützliche Bücher und Fragen Erster Monath oder Januarius, in einem Gespräch vorgestellet von der Gesellschaft derer Müßigen. Franckfurth und Leipzig/ Verlegts Moritz Georg Weidmann Buchhändler/ 1688, pp. 45-47.

[Thomasius, Christian:] Freymüthiger Jedoch Vernunft- und Gesetzmäßiger Gedancken/ Uber allerhand/ fürnehmlich aber Neue Bücher Augustus des 1689. Jahrs/ Entworffen Von Christian Thomas. Halle. Gedruckt und verlegt von Christoph Salfelden/ Chur-Fürstl. Brandenb. Hoff- und Regierungs-Buchdrucker. 1689, p. 658.

Zedler, Johann Heinrich: Grosses vollständiges Universal-Lexikon. 65 Bände und 4 Supplementbände. Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Halle und Leipzig 1732-1754. 2. Aufl. Graz 1993-1999. Art. zu Anton Ulrich in Band 2, Sp. 689-692.link

b) Forschungsliteratur

Adel, Kurt: Novellen des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. ZfdPh 78 (1959), pp. 349-369.

Alewyn, Richard: Gestalt als Gehalt. Der Roman des Barock. In: Ders. Probleme und Gestalten. Essays. Frankfurt/Main 1974, pp. 117-133.

Bender, Wolfgang: Verwirrung und Entwirrung in der Octavia/ Römische Geschichte Herzog Anton Ulrichs von Braunschweig-Wolfenbüttel. Köln 1964.

Boghardt, Martin: Beschreibung der Octavia-Drucke. In: Anton Ulrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg: Die Römische Octavia. Erster Band. Bearbeitet von Rolf Tarot unter Mitwirkung von Maria Munding. Mit einer deskriptiven Bibliographie von Martin Boghardt. Erster Teilband. Stuttgart 1993 (= Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart, 314), pp. LXIV-CXXII.

Boghardt, Martin: Anton Ulrichs Römische Octavia. Verleger- und Druckerstrategien einer Veröffentlichung. Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 4 (1994), pp. 29-47.

Cholevius, Leo: Octavia, Römische Geschichte. Inhaltsangabe. In: Die bedeutendsten deutschen Romane des siebzehnten Jahrhunderts. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Literatur. Fotomechanischer Nachdruck der ersten Ausgabe Leipzig 1866. Darmstadt 1965, pp. 231-297.

Erbeling, Elisabeth: Frauengestalten in der 'Octavia' des Anton Ulrich von Braunschweig. Berlin 1939 (= Germanische Studien, 218).

Fink, Reinhard: Die Staatsromane des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig. Zeitschrift für Deutsche Geisteswissenschaft 4 (1941/42), pp. 44-61.

Frenzel, Elisabeth: Ahlden, Prinzessin von. In: Dies.: Stoffe der Weltliteratur. Ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Längsschnitte. 7. Auflage. Stuttgart 1988, pp. 21-24.

Geulen, Hans: Erzählkunst der frühen Neuzeit. Zur Geschichte epischer Darbietungsweisen und Formen im Roman der Renaissance und des Barock. Tübingen 1975, bes. pp. 70-89.

Haile, Harry Gerald: The Technique of Dissimulation in Anton Ulrich's Octavia: Römische Geschichte. Diss. University of Illinois. Urbana 1957.

Haile, Harry Gerald; Octavia, Römische Geschichte: Anton Ulrich's Use of the Episode. JEGph LVII (1957), pp. 611-632.

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© 6 Apr. 2004